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Nutzung mobiler Endgeräte in der Schule

Von Moses Schenk (Q1) am 7. Juli 2017 veröffentlicht

Die Digitalisierung im Alltag schreitet immer weiter voran. Schon lange sind technische Errungenschaften nicht mehr wegzudenken. Durch die zunehmende Technisierung und die globale Vernetzung steigt die Zahl der Kritiker ebenso wie die der Befürworter technischen Fortschritts an.
Längst hat dieses Phänomen auch das Schulsystem in Deutschland erreicht. 

Modernisierung und Veränderung wünschen sich sicher viele Lehrer, Eltern und Schüler an deutschen Schulen. Diese Tatsache bezieht sich dabei nicht nur auf inhaltliche oder formale Schwerpunkte wie die Diskussion über G8 und G9, sondern auch konkret auf den Anschluss an die digitale Welt.


Ein Großteil der Jugendlichen wächst bereits unter dem Einfluss digitaler Medien auf. Es gehört zu ihrem Alltag. In der Schule sind Schülerinnen und Schüler aber plötzlich mit einer Instanz konfrontiert, die ihr Verhalten reguliert. Die liberale, private Alltagswelt trifft auf das weniger tolerante Schulsystem. Plötzlich sind Smartphone und Musikhören auf dem Schulgelände tabu. Ein Großteil der Schülerschaft empfindet das als einen Eingriff in die Privatsphäre, wenn Smartphone und Zubehör auf dem Schulhof konfisziert werden. Durchaus auch gegen ihren Willen, womit das Thema in den Bereich der rechtlichen Grauzone fällt. Denn es gibt kein Gesetz, das diese Frage einheitlich regelt. Jede Schule entscheidet sich für eigene Regularien, die von einzelnen Lehrkräften auch noch unterschiedlich ausgelegt werden. Das Konrad-Heresbach-Gymnasium ist dabei kein Einzelfall, auch hier gehören Telefone und andere elektronische Medien während der Unterrichtszeiten in die Schultaschen. Aber wie gestaltet es sich während der Pausen oder Freistunden? Wer darf sein Smartphone benutzen und falls es erlaubt ist – wann und wo?


Diese Fragen stellt sich ein Großteil der KHG-Schülerschaft schon gar nicht mehr. Von der Unterstufe bis zur Oberstufe werden die elektronischen Geräte zu selbst gewählten Zeitpunkten aktiv benutzt. Sei es, um die neuesten Nachrichten von Messenger-Diensten zu lesen oder mit Freunden Neuigkeiten in den sozialen Netzwerken abzugleichen.


Diese Aktionen finden natürlich nicht augenfällig statt. Fünftklässler verstecken und treffen sich mit Freunden auf sanitären Anlagen, um möglichst „up-to-date“ zu bleiben, während die Mittelstufe sich in lehrerfreien Komfortzonen der Pausenhalle herumdrückt und die Oberstufe die einzige Schülergruppe bleibt, die das Smartphone „legal“ in ausgewiesenen Bereichen nutzen darf. Doch trotz aller Verbote existieren die mobilen Endgeräte am KHG weiterhin. Eine Möglichkeit für die Schule, langfristig dagegen vorzugehen, wäre das konsequente Einsammeln aller Geräte. Bei 800 bis 900 Schülern erscheint diese Option kaum durchführbar, zumal die Handys ja irgendwann auch wieder an den Schüler zurückgegeben werden müssten.


Wenn nun das Smartphone nicht mehr effektiv von der Schule verbannt werden kann, müsste man sich Gedanken über die Einbindung dieser elektronischen Geräte in den Schulalltag machen. So gibt es schon jetzt eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten. So kann das hochtechnisierte Smartphone als Unterstützungsinstanz im Unterricht, wie zur Recherche oder zum Festhalten von Unterrichtsinhalten, zum Beispiel von der Tafel, eingesetzt werden. Aber auch während Referaten und Vorträgen eignet sich das Mobiltelefon als Mittel zur Dokumentation. Doch für viele Lehrer bleibt dies weiterhin suspekt, denn das Smartphone wird immer noch als das Medium zur ultimativen Ablenkung gesehen. Doch Aufklärung und das Erlernen eines verantwortungsbewussten Umgangs würde schon Vieles bewirken. Indem man das Smartphone in den Unterricht einbindet, könnte man ein Bewusstsein für Nutzung und Aktivität schaffen. Bei Erfolg solcher Unterrichtsreihen wäre zudem das zwanghafte „Handyverbot“ überflüssig.


Wie denkt Ihr über elektronische Medien, wie dem Smartphone, an Schulen? Sollen sie nur als Hilfsmittel eingesetzt oder komplett in den Unterrichtsalltag eingebunden werden? – Schreibt uns Eure Meinung unter extrablatt.khg@gmail.com, wir freuen uns über jede Zusendung!