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Das KHG im Wandel der Zeit

Von Noemi Ludwig (7D), Lizanne Hamburger (5D) und Anna-Vanessa Zörner (7A) am 7. Juli veröffentlicht

Wir haben uns mit der Frage „Wie hat sich das KHG in den letzten 30 Jahren verändert?“ beschäftigt. Deshalb haben wir Lehrer, die schon eine lange Zeit am KHG unterrichten, interviewt, sodass wir viel über die vergangenen Jahre an dieser Schule erfahren konnten. 

Extrablatt: Was hat sich in den letzten Jahren am meisten verändert?


Frau Macher: Einmal hat sich die Schulzeit verkürzt: Das war die größte Veränderung überhaupt. Auch dass wir eine Mensa bekommen haben, das hängt aber auch größtenteils mit der Schulzeitverkürzung zusammen. Eigentlich haben sich auch die Schüler und die Lehrer verändert. Bis auf das Kerngebäude hat sich eigentlich alles verändert.

Frau Breuer: Dass wir eine Mensa bekommen haben und dass wir den Nachmittagsunterricht mehr gestalten.


Extrablatt: Ist das Lehrerkollegium in den letzten Jahren größer oder kleiner geworden?


Herr Mosler: Das Lehrerkollegium ist in den letzten 20 Jahren ungefähr gleichgeblieben, wobei das Lehrerkollegium vor 30 Jahren größer war.

Frau Macher: Von der Zahl her ist das Lehrerkollegium gewachsen, denn wir brauchen mehr Lehrer wegen des Nachmittagsunterrichtes und viele Lehrer arbeiten nicht mehr in Vollzeit.

Frau Breuer: Es ist größer geworden.

Frau Greiwe: Es ist ungefähr gleichgeblieben.


Extrablatt: Wie fanden sie die Veränderung von G9 zu G8?


Herr Mosler: Ich war von Anfang an dagegen. Ich hätte es nicht gemacht, da die Schüler mehr Zeit für ihre Entwicklung benötigen. Sogar in der Oberstufe braucht man in bestimmten Themen mehr Reife. Viele Themen wurden verkürzt, sodass man weniger Zeit hat, um die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten durchzuführen.

Frau Macher: Ich war immer für G9. Deswegen war ich auch sehr verärgert als G8 eingeleitet wurde. Die Umstellung hat sehr viel Kraft gekostet. Bei der Umstellung zu G9 wird das aber genauso sein.

Frau Breuer: Wir alle waren nicht dafür. Wir haben natürlich auch erkannt, welche Arbeit auf uns zukommt.

Frau Greiwe: Schlecht. Ich bin für G9 und nicht für G8. Die Schüler sollten mehr Freizeit haben. Nicht nur zum Lernen sondern auch für Freizeit.


Extrablatt: Hat sich das Benehmen der Schüler ihrer Meinung nach geändert?


Herr Mosler: Ja, ich finde, dass die Schüler früher mit mehr Respekt mit den Lehrern umgegangen sind, als jetzt. Außerdem waren die Schüler konzentrierter. Heute sind die Schüler viel selbstbewusster, was oft zu Problemen führen kann.

Frau Macher: Das Verhalten der Schüler hat sich in den letzten Jahren nicht negativ verändert. Sie sind heute disziplinierter und sie stören nicht mehr so viel. Allerdings finde ich es schade, dass viel weniger Schüler interessierte Fragen stellen.

Frau Breuer: Ja. Als ich anfing-1976-waren die Schüler viel mehr Politisch orientiert. Die Schüler haben viel mehr gegen Dinge, die von den Lehrern vorgeschrieben wurden, protestiert. Es war üblich, dass die Schüler vor dem Landtag protestiert haben.

Frau Greiwe: Nicht wirklich. Ich finde nur, dass die Schüler sich nicht mehr so gut konzentrieren können.


Extrablatt: Gab es früher am KHG strengere Lehrer als heute?


Herr Mosler: Ja, früher dachte man, dass eine gewisse Strenge zur Leistung dazu gehört.

Frau Macher: Ja, ich habe nicht die Zeit miterlebt, in der die Schüler geschlagen wurden und auch nicht die Zeit, in der die Lehrer nur vorne standen und sich nicht für die Schüler interessiert haben. Aber insgesamt waren sie dennoch strenger.

Frau Breuer: Als ich anfing gab es schon viele strenge Kollegen.

Frau Greiwe: Es gibt immer die strengen und die weniger strengen Lehrer.


Extrablatt: Warum haben sie sich entschieden Lehrer/in zu werden?


Herr Mosler: Eigentlich hatte ich geplant Priester zu werden, habe aber während der Ausbildung keine Lust mehr gehabt. Ich wollte aber mein Wissen über die Religion weitergeben, woraus es sich dann ergeben hat, dass ich Lehrer geworden bin.

Frau Macher: Ich wollte schon als Kind Lehrerin werden und habe meine Brüder damit genervt, dass ich ihnen immer alles erklären wollte.

Frau Breuer: Eigentlich wollte ich gar kein Lehrer werden. Ich wollte eigentlich Diplom-Biologin werden. Allerdings würde ich dort immer nur den Biologen die Reagenzgläser auswaschen. Ich wollte auch mit Menschen zusammenarbeiten - Also bin ich Lehrerin geworden.

Frau Greiwe: Das war Zufall. Ich wollte eigentlich Chemie studieren. Ich wollte aber auch etwas mit Menschen zu tun haben und nicht nur im Labor rumstehen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, Lehrerin zu werden.


Extrablatt: Hat sich der Lehrplan verändert?


Herr Mosler: Ja ich finde, dass der Lehrplan immer voller geworden ist und dass man weniger über den eigenen Unterricht entscheiden konnte.

Frau Macher: Ja, es ist insgesamt leichter geworden. Es ist gibt viel mehr Hilfen für die Schüler zum Beispiel der Förderunterricht. 

Frau Breuer: Der Lehrplan ändert sich ja laufend.

Frau Greiwe: Ja. Der Lehrplan hat sich oft verändert. Besonders für mein Fach ist es schade, dass so viel dazu kommt. Ich finde, dass das meiste davon unnötig ist.


Extrablatt: Wie fühlt es sich an bald nach so langer Zeit das KHG hinter sich zu lassen?


Herr Mosler: Viele denken, dass ich traurig wäre. Jedoch ist es eine große Freude für mich, das KHG hinter mir zu lassen und ich freue mich sehr auf meinen Ruhestand. Ich kann es kaum erwarten!

Frau Macher: Hättet ihr mich das vor zwei Jahren gefragt, hätte ich gesagt, dass ich sehr traurig bin. Heute sage ich, dass es wegen meines Alters immer anstrengender wird.

Frau Breuer: Eigenartig. Aber ich glaube nach vierzig Jahren ist es auch genug.



Extrablatt: Was werden Sie am meisten vom KHG vermissen?


Herr Mosler: Gar nichts!

Frau Macher: Auf jeden Fall die Schüler.

Frau Breuer: Den Umgang mit euch natürlich.

Frau Greiwe: Darüber denke ich noch nicht nach.