G8/G9 – was ist das und was bedeutet das eigentlich?
Unter einem G8-Schulsystem versteht man, dass man insgesamt acht Jahre auf dem Gymnasium verbringt, d.h. im 12. Schuljahr Abitur macht; bei einem G9-Schulsystem verbringt man insgesamt neun Jahre auf dem Gymnasium und legt somit im 13. Schuljahr die Abitur-Prüfungen ab.
Klare Meinungen aus Sicht der Schüler und Lehrer
Unsere nicht repräsentative Umfrage (s. Grafik unten) am KHG ergab, dass die meisten Schüler am KHG der Meinung sind, dass G9 ein besseres Schulsystem ist als G8. Von etwa 50 befragten Schülern (Klasse 5 bis Q1), stimmten 42 für 9 Schuljahre am Gymnasium. Der Rest enthielt sich.
Was macht G9 attraktiv?
Im Modell G8 hat man weniger Freizeit durch den strammen Schulalltag. Vergleicht man die heutigen G8 Lehrpläne mit alten G9 Lehrplänen, fällt auch auf, dass viel schneller ein bestimmter Stoff durchgenommen werden muss.
Außerdem können die Schüler bei G8 weniger ihren Hobbys nachgehen, da sie viel mehr Zeit mit der Schule verbringen müssen.
In vielen Klassenarbeiten (unabhängig vom Fach) fällt auf, dass bereits besprochener Unterrichtsstoff teilweise nicht tief genug verstanden wird und nur viel zu kurz vor der Prüfung „eingepaukt“ und danach vergessen wird.
Auch die meisten Lehrer des KHG sind der Meinung, dass G9 eine Verbesserung wäre. Hier einige ihrer Argumente:
„Mit G9 würde der Unterricht viel lockerer werden.“
„Nach G9 sind die Schüler älter und können besser über die Berufswahl entscheiden.“
„Der Stoff kann viel ausführlicher durchgesprochen werden.“
Warum wurde G8 überhaupt eingeführt?
Bei so vielen Gegnern von G8 stellt sich die Frage, warum G8 überhaupt erst eingeführt wurde. Es sollte dafür sorgen, dass die Schüler schneller mit der Schulbildung abschließen und somit früher ins Berufsleben einzusteigen. Ein Nebeneffekt für den Staat ist dabei, dass die jungen Menschen früher arbeiten und somit auch mehr Steuern zahlen.
Das erste G8-Schulsystem wurde 1936 eingeführt, um für eine frühere Militärlaufbahn der Schüler zu sorgen. Nach der Teilung Deutschlands blieb man in der DDR bei G8, während die BRD das G9-System wiedereinführte.
Ab 2003 führten alle Bundesländer wegen der oben genannten Gründe (wieder) G8 ein. Es gibt aber seit 2013 Schulen, an denen 9 Jahre Gymnasium möglich ist.
Ist G8 wirklich so unvorteilhaft gegenüber G9?
Studien bewiesen, dass die Schulleistung der Schüler im G8-System nicht viel schlechter ist, als die der Schüler aus G9. Auffällig ist allerdings, dass G8-Schüler häufiger müde und erschöpft sind als G9-Absolventen. Außerdem gibt es bei G8 wesentlich mehr Schüler, die ein Jahr wiederholen müssen, als bei G9. Die Meinung, dass Schüler zu jung sind und im Berufsleben oder Studium nicht klar kommen, kann auch nur teilweise bestätigt werden.
Fazit: Ist G9 besser als G8?
Unserer Meinung nach könnte G9 für einen lockereren Unterricht sorgen; außerdem könnte der Schulstoff, der nach der Einführung von G8 komprimiert werden musste, so wieder etwas ausführlicher behandelt werden, was für die Schüler zu einem besseren Verständnis des Stoffes führen würde und sie auf diese Weise den Stoff, den sie so in der Schule nicht mehr geschafft haben, nicht mehr an der Universität nachträglich lernen müssten, was ein effizienteres Studium in vielen Fachbereichen gewährleisten würde. Des Weiteren würden so wesentlich weniger Hausaufgaben anfallen, was den Schülern ermöglichen würde, ihren Hobbys ausführlicher nachzugehen.
Wir würden somit eher ein G9-System bevorzugen oder ein G8-System, bei dem die Lehrpläne genug angepasst wären.
