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Raus aus der Komfortzone

Von Alexandra Lang (EF) am 7. Juli 2017 veröffentlicht

Eine Zeit lang im Ausland zur Schule gehen. Klingt doch eigentlich erst mal ungewöhnlich. Doch wie ist es denn, wenn man sich nun wirklich entscheidet, eine Zeit lang im Ausland zur Schule zu gehen? Wir haben Schüler gefragt, die diese Erfahrung schon gemacht haben.


Ich bin Alexandra und gehe zurzeit in die EF. Ich war dieses Jahr, also im Schuljahr 2016/17 ein halbes Jahr in England. Genauer gesagt in Tunbridge Wells, welches im Süden Englands zwischen London und Brighton liegt. Ich ging im Nebenort Paddock Wood zur Mascalls Academy und belegte dort die Fächer Sociology, Media Studies und English Language.

 In Media Studies lernte ich meinen Lieblingslehrer Mr. Manuel kennen. Er war für jeden Spaß zu haben und der Unterricht hat mit ihm echt viel Spaß gemacht.

Jeden Tag hatte ich fünf Stunden (à 60 min) und mit meiner Fächerwahl war ich sehr zufrieden. Ich habe auch viele neue Freunde gefunden, mit denen ich auch noch immer in Kontakt stehe. Mit ihnen habe ich die Pausen und Freistunden verbracht und mich auch in meiner Freizeit mit ihnen getroffen. Nachmittags habe ich eigentlich immer etwas mit meinen Freunden unternommen. Am Wochenende sind zwei weitere Austauschschüler, die nun sehr sehr gute Freunde von mir sind, und ich meist in umliegende Städte, wie zum Beispiel nach Brighton, London oder Eastbourne gereist und haben unsere Umgebung erkundet. Wir haben uns ausschließlich auf Englisch unterhalten, da wir auch auf Englisch gedacht haben. Auch mit meiner Gastfamilie habe ich einiges unternommen und gleichzeitig hatte ich mit ihr immer einen Ansprechpartner, wenn ich Hilfe mit irgendetwas brauchte. Sie bestand aus meiner Gastmutter, meiner Gastschwester, meinem Gastkater, sowie dem Enkel meiner Gastmutter, welcher uns zwei Mal die Woche besuchen kam. Er hat sich immer sehr gefreut mich zu sehen und mit mir zu spielen. . Sie sind mir alle sehr ans Herz gewachsen.

Insgesamt war es einfach wie ein komplett anderes Leben. Die Struktur meines Tages war anders, sowie die Kultur und die Menschen. Daher könnte ich auch nicht sagen, welches Leben mir besser gefällt, denn es ist einfach nicht vergleichbar.

Da ich aus meiner Komfortzone herausgehen musste, habe ich viel an Erfahrung dazu gewonnen. Im Umgang mit anderen Menschen muss man zum Beispiel sehr offen sein, um Anschluss zu finden, denn nur wer sich traut, einfach auf andere Menschen zuzugehen, wird diese auch kennenlernen. Wenn man offen ist, erkennt man, dass die anderen genauso offen sind und auch oft ein großes Interesse an Austauschschülern zeigen.

Außerdem lernt man auch einiges über sich selbst, da man aus seiner gewohnten Umgebung komplett herausgerissen wird und plötzlich größtenteils für sich selbst verantwortlich ist, was auch bedeutet, dass man selbst Entscheidungen treffen muss. Ich wurde so jedoch aktiv und habe gelernt, jede Minute zu nutzen, da die Zeit begrenzt war. Dadurch habe ich unglaublich viel gesehen und gemacht.


Es gibt jedoch auch einige Bedenken, die insbesondere meine Eltern vor meinem Auslandsaufenthalt hatten, wie zum Beispiel den Fall eines Gastfamilienwechsels. Dieser ist bei mir auch eingetreten und nichtsdestotrotz würde ich meinen Auslandsaufenthalt noch einmal genauso wiederholen wollen, da ich die ganzen Erinnerungen und Erfahrungen, die ich in England gemacht habe nicht mehr missen möchte. Durch solche Situationen lernt man außerdem mit Problemen umzugehen. Auch die vorerst so lang erschienene Zeit ging (viel zu) schnell um und auch das Heimweh war nach der Eingewöhnungsphase nicht mehr da.


Deshalb kann ich Auslandshalte, auch trotz zum Teil wahrgewordenen Bedenken uneingeschränkt weiterempfehlen, da die positiven Erinnerungen und Erfahrungen, sowie die Menschen, die ich kennenlernen durfte, deutlich überwiegen und es keine Probleme gab, mit denen man nicht fertig geworden wäre. Es ist und bleibt eine einmalige und unglaublich bereichernde Erfahrung, die ich nie vergessen werde.


Das sagen die Anderen:


Um möglichst vielseitige Meinungen zu sammeln, habe ich auch noch andere Schüler, die im Ausland waren, nach ihren Erfahrungen gefragt:


„Man war sehr frei, hatte aber auch viel Verantwortung und hat auch einiges Neues über sich selber rausgefunden.“ - Marina, EF, Semester in Costa Rica


„Für mich war es die beste Zeit meines Lebens, denn ich habe mich so frei gefühlt und viel über mich selbst gelernt!“ – Lina P., EF, Semester in England


„Ich bin jeden Tag aus meiner Komfortzone rausgegangen, denn jeder Tag war anders. Deshalb hat sich das Leben nicht mehr selbstverständlich angefühlt und es waren besondere sechs Monate für mich.“ – Sophie, EF, Semester in Australien


„Es war eine tolle und interessante Erfahrung, da mich besonders das Internatsleben angesprochen hat und es dort wie in einer großen Familie ist, in der sich jeder gegenseitig hilft.“ – Theresa, Q1, 4 Monate England


„Es war mega cool. Es hat echt Spaß gemacht, weil man eine ganz andere Kultur kennengelernt hat und neue Freunde gefunden hat.“ – Lina K., EF, 10 Monate in Amerika


Würdet ihr es wieder machen?


„Ja, aber wenn ich älter bin, da man dann mehr mitbekommen würde.“ – Marina

„Ja, aber dann länger!“ – Sophie

„Ja, jede Sekunde!“ – Lina P.

„Ja und ich würde es jedem empfehlen zu machen, da es keine bessere Möglichkeit gibt, eine Sprache zu erlernen.“ - Theresa

„Definitiv, denn es ist einfach eine Erfahrung wert und ich würde es bereuen, wenn ich es nicht gemacht hätte!“ – Lina K.


Tipps:

Du interessierst dich auch dafür, ins Ausland zu gehen? Dann hier ein paar Tipps und gut gemeinte Ratschläge:

Du brauchst keine Angst zu haben! Auf dich allein gestellt bist du nie, da man immer einen lokalen Ansprechpartner hat, den man Tag und Nacht anrufen kann.

Dein Englisch muss vorher noch nicht einwandfrei sein: Im Ausland erlernt man die Sprache sehr schnell und gut.

Das Land muss nicht englischsprachig sein. Man kann auch in vielen anderen Ländern ein Auslandsjahr/-semester machen!

Am Besten solltest du dich schon frühzeitig informieren.

Sei offen! Dann wirst du schnell Freunde finden und dich gut in dem anderen Land zurechtfinden!